Ulrich Bücholdt

Bauhistoriker, M.A. – dwb, GWWG, GBTG

www.archthek.de

Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum

 


Datenbank-Auszug
Frauen in der Architektur
Architektinnen, Innenarchitektinnen und Kunstgewerblerinnen vor 1945

Eine Datensammlung


 

„Jedes Mädel uns'rer Zeit
hat 'ne eig'ne Tätigkeit:
Lilly, die schreibt Bücher,
Tilly, die malt Tücher,
Grete Müller ist Dentist,
Paula Hiller ist Jurist,
Anna Stiller predigt –
erledigt!“

(Hans H. Zerlett, 1928)

Diese Seite sei mit der ersten Strophe eines populären Schlagers der 1920er Jahre eingeleitet, deren Text die zeitgenössische männliche Blickweise auf die berufstätige Frau auf mehr oder weniger subtile Weise wiedergibt. Sowohl durch das Wort „Mädel“ in der ersten Zeile als auch in der (hier nicht wiedergegebenen) zweiten Strophe werden die genannten Damen als jung, ledig und auf Partnersuche beschrieben – berufstätig nur bis zur „wahren Berufung“, als moderner Zeitvertreib für junge Frauen vor der Eheschließung? Wohl nicht nur um des Reimes Willen heißt es hier „Tätigkeit“ statt „Beruf“...

Ob alle unten genannten Frauen eine solche Lebensperspektive hatten, darf bezweifelt werden. Bereits in den wenigen Angaben zur Person, die auf dieser Seite zu finden sind, deuten sich höchst unterschiedliche Lebensläufe an.

Aufgeführt sind hier auch Frauen, die in der Literatur (oder in Quellen) nicht eindeutig als „Architektin“ oder „Innenarchitektin“ bezeichnet werden, denn schließlich war eine einschlägige Ausbildung an Baugewerkschulen oder Technischen Hochschulen für sie lange Zeit unmöglich und in späteren Jahren immer noch schwierig. Es ist daher anzunehmen, dass es sich bei so mancher kunstgewerblich tätigen Frau um eine verhinderte Architektin handelt, die im Rahmen ihrer Berufsausübung sich gelegentlich bietende Freiräume genutzt haben könnte, um auch Architektur zu entwerfen.

 

Namensliste:...............Literatur & Quellen...............Kontakt

 

Alexe Altenkirch, eig. Alexandra Altenkirch (05.07.1871 [Bad] Kreuznach – 25.09.1943 Bad Kreuznach)
um 1906 / 1914 ansässig und tätig als Grafikerin bzw. Innenarchitektin / Möbeldesignerin in Köln, auch als „Malerin“ bezeichnet, seit spätestens 1912 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB)
bekannte Arbeiten:
- Gestaltung einer Mappe „Gronauer Wald Bergisch Gladbach 1900-1906“ mit zehn Architekturzeichnungen von Ludwig Bopp
- Bibliotheksinterieur im „Haus der Frau“ auf der Werkbund-Ausstellung Köln 1914

Verweise:
Kurzbiografie auf www.stadt-bad-kreuznach.de (Autorin: Adelheid Bauer)
Regierungsbauführerin Dipl.-Ing. Elisabeth Arnet
1922-1924 tätig als Regierungsbauführerin im Staatsdienst des Volksstaats Hessen in Darmstadt
Personalakte beim Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, Bestand G 34, lfd. Nr. 3220
Dorothee Asmussen
1947 vermutlich ansässig in Sieversdorf in Schleswig-Holstein (uneindeutig, zwei Orte dieses Namens in S-H)
Publikation:
20 Kleine Wohnhäuser. Skizziert von Architektin Dorothee Asmussen.
Preetz, 1947.
Rosa Barbist
„bautechnisches Büro R. Barbist“ in München (um 1903), anscheinend Ehefrau des Münchner Baumeisters bzw. Architekten Alois Barbist (1852-1905)
Einzelheiten zur praktischen Tätigkeit von Rosa Barbist und dem eventuellen geschäftlichen bzw. juristischen Zusammenhang mit ihrem Mann scheinen noch nicht geklärt zu sein.
Verweise:
Veranstaltungshinweis des Kulturreferats der Landeshauptstadt München auf eine Führung mit Dr. Dieter Klein im September 2012
Sofie Bauer-Ulm
Das Münchner Adressbuch für 1918 weist in seiner Rubrik „Architekten“ den Eintrag
Bauer-Ulm Sofie Landwehrst. 67 (buchstabengetreue Wiedergabe)
auf. Möglicherweise handelt es sich um die Ehefrau oder Witwe des früher in München nachweisbaren Architekten Karl Bauer-Ulm; Einzelheiten sind bislang nicht ermittelt (vgl. Rosa Barbist).
Dipl.-Ing. Ilse Bloch geb. Cats (21.01.1896 Krefeld – 1944 Auschwitz)
(nach 1921) Heirat mit dem Architekten Richard Bloch, 1939 in die Niederlande geflohen, 1944 in Auschwitz ermordet
Publikation:
Kleinwohnungsbau in Holland. (Unter Mitarbeit von B. H. Vos und Ilse Cats und mit Unterstützung des Preuß. Ministeriums für Volkswohlfahrt verfasst von Gerhard Jobst.) Berlin: Wilhelm Ernst & Sohn, 1922.
Dipl.-Ing. Hedwig Bock
1927 ansässig in Bad Kreuznach, ledig, gemeinsame Wettbewerbsteilnahme mit Waltrude Enders
Dipl.-Ing. Liselotte von Bonin, gesch. Liselotte von Gumberz (08.07.1904 Mülheim (Ruhr) – 30.07.1997 Tübingen)
Tochter eines akademisch ausgebildeten Architekten, Abitur 1924, Studium ab 1924 an der TH Berlin und 1925-1926 an der TH München, Diplom-Vorprüfung in München, längeres Praktikum im Büro von Emil Fahrenkamp in Düsseldorf, Hauptstudium an der TH Berlin bei Heinrich Tessenow, Diplom-Hauptprüfung 1930, um 1932 Berufung in den BDA, 1934 Heirat mit dem Architekten Wilhelm von Gumberz [Wilhelm von Gumberz-Rhontal], gemeinsames Büro in Berlin, 1936 Ehescheidung, Aufgabe des gemeinsamen Büros und Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künste, danach nur noch gelegentlich tätig
Verweise:
<Bauer 2003>
Katt Both, eig. Else Both (28.03./28.04.1905 Waldkappel – 21.04.1985 Kassel)
Studium in Kassel, Halle (Saale) und am Bauhaus in Dessau, während des Studiums Mitarbeiterin im Büro Gebr. Luckhardt und Anker in Berlin, 1929-1932 Mitarbeiterin bei Otto Haesler in Celle, 1934-1936 Mitarbeiterin bei Hermann Bunzel in Celle, 1936-1942 Mitarbeiterin bei Otto Voigt in Kassel, 1945...1965 tätig in der kommunalen Bauverwaltung der Stadt Kassel
Verweise:
<Bauer 2003>
Simone Oelker: Otto Haesler. Eine Architektenkarriere in der Weimarer Republik. Hamburg: Dölling und Galitz, 2002. ISBN 3-935549-15-6 (Kurzbiografie im Anhang)
Dipl.-Ing. Ella Briggs geb. Baumfeld (05.03.1880 Wien – 20.06.1977 Enfield (GB))
1901-1906 Besuch der Kunstgewerbeschule Wien, 1918-1920 trotz bereits erfolgreicher Berufstätigkeit nachgeholte Abitur-Prüfung und in der Folge Diplom-Hauptprüfung an der TH München, 1920-1923 tätig in New York City und Philadelphia (USA), 1921 als erste Frau Mitglied im Österreichischen Ingenieur- und Architektenverein, 1924 Rückkehr nach Wien, 1927-1933 tätig in Berlin, Mitglied im BDA, 1933 Rückkehr nach Wien, im Herbst 1936 Emigration nach Großbritannien, ab 1937 selbstständig tätig in London, 1947 britische Staatsbürgerschaft, 1953 Übersiedlung nach Enfield
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
<Bauer 2003>

http://www.azw.at/www.architektenlexikon.at/de/65.htm
Hedwig Brill geb. Gmelin († 1924)
1906/1907 Teilnahme am Sommer- und Ferienhaus-Wettbewerb der „Woche“ gemeinsam mit ihrem Mann Eduard Brill (Architekt, * 1877), ansässig in Stuttgart
Eduard Brill arbeitete zu dieser Zeit im Büro von Theodor Fischer, er wurde 1910 Direktor des Pfälzischen Gewerbemuseums in Kaiserslautern und 1920 Direktor der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg. Beide hatten drei zwischen 1906 und 1911 geborene Söhne. Für berufliche Aktivitäten Hedwig Brills nach 1906 sind bislang keine Belege bekannt.
Paula Marie Canthal (04.02.1907 Frankfurt (Main) – 11.11.1987 Wasserburg (Inn))
Künstlernamen: Maria Cantal / Marie Francoise Nickel

Mittlere Reife, Städelschule Frankfurt (Main), um 1927 Mitarbeiterin des Berliner Architekten Alfred Gellhorn, 1927-1936 verheiratet mit ihrem Studienfreund Dirk Gascard (-Diepold), gemeinsame Berufstätigkeit, 1937 freie Mitarbeiterin des Architekten Eduard Jobst Siedler, später als Autorin in der deutschen Filmindustrie tätig, nach 1945 auch vereinzelt wieder als Architektin
gemeinsame Wettbewerbsentwürfe mit Dirk Gascard, z.B. für den Neubau der Telefonfabrik H. Fuld & Co. AG 1929 (Ankauf)
Verweise:
<Bauer 2003>
Dipl.-Ing. Charlotte, gen. Lotte Cohn (20.08.1893 Berlin – 07.04.1983 Tel Aviv)
1916 Diplom-Hauptprüfung an der TH (Berlin-) Charlottenburg, 1917-1919 (?) beteiligt am Wiederaufbau in Ostpreußen (?), 1920/1921 tätig im Büro des Architekten Richard Michel (?), 1921 Auswanderung nach Palästina, zunächst tätig als Mitarbeiterin oder Sozia von Richard Kauffmann in Jerusalem, später selbstständig tätig in Tel Aviv
Verweise:
Ines Sonder: Lotte Cohn. Baumeisterin des Landes Israel. Eine Biographie. Berlin, 2010. ISBN 978-3-633-54238-3
Dipl.-Ing. Irma Compart geb. Wigdor (01.01.1896 Berlin – nach 07/1952 Berlin)
Verweise:
Myra Warhaftig: Deutsche jüdische Architekten vor und nach 1933. Das Lexikon. Berlin: Dietrich Reimer Verlag, 2005. ISBN 3-496-01326-5
Ilse Dernburg geb. Rosenberg (1880 – 1964/1965)
Cousine von Katia Mann geb. Pringsheim, Ausbildung unbekannt, 1900-1914 verheiratet mit dem Architekten Hermann Dernburg (1868-1935), tätig als Innenarchitektin in Berlin
bekannte Arbeiten:
- Gestaltung eines Teetisches bzw. Teezimmers
     o.V. [Baptist.]: Aesthetische Teetische. – in: Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe) vom 02.03.1910, S. 2

- diverse Innenräume des Schnelldampfers „Imperator“ (sog. „Kaiserzimmer“)
     Max Osborn: Über Zweck, Form und Schmuck. Bemerkungen zu Ilse Dernburgs „Imperator“-Kabinen. - in: Innendekoration 24.1913, H. 12 (Dezember 1913), S. 463-478
Verweise:
<Wikipedia-Artikel über Ilse Dernburg>
Dipl.-Ing. Edith Dinkelmann, geb. Schulze (23.08.1896 Königsberg (Ostpreußen) – 10.06.1984 Karlovy Vary (CSSR) [Karlsbad])
1923 Diplom-Hauptprüfung an der TH Braunschweig, 1925-1931 tätig bei der „Mitteldeutschen Heimstätte“ in Magdeburg, nach 1945 Stadtbaurätin in Dessau
<Architektinnenhistorie 1984>
<Bauer 2003>
Dipl.-Ing. Waltrude Enders
1927 ansässig in Kassel, ledig, gemeinsame Wettbewerbsteilnahme mit Hedwig Bock
Gertrud Engau → Weyrather-Engau, Gertrud
Annemarie Foerster
zum Wintersemester 1913/1914 als Gasthörerin für das Hochbau-Studium an der TH Dresden immatrikuliert, geboren in Berlin, jedoch als sächsische Staatsangehörige ausgewiesen
Verweise:
Personal-Verzeichnis der Kgl. Sächs. Technischen Hochschule Dresden für das Wintersemester 1913/14, S. 40 (Alphabetisches Verzeichnis der Studierenden und Zuhörer).
Margarete Franke (27.01.1909 Gelsenkirchen – 24.06.2011 Gelsenkirchen)
Tochter des Architekten Josef Franke (1876-1944), seit 1932 tätig als Innenarchitektin und Werkkünstlerin in Gelsenkirchen
bekannte Arbeiten: Kirchenausstattungen, Farbverglasungen, Schriftgestaltungen
 
Margarete Franke schilderte mir zwischen 1996 und 2001 in einer Reihe von persönlichen Gesprächen wiederholt die Schwierigkeiten, die sie als weibliche Studentin einer Kunstgewerbeschule (und später als Auftragnehmerin kirchlicher Bauherren) hatte. Die Haltung der männlichen Studenten lässt sich ohne Übertreibung als feindselig beschreiben. Eine ähnliche Behandlung erfuhr sie an der Essener Folkwangschule durch Prof. Alfred Fischer, dessen persönliche Motivation dabei allerdings nicht eindeutig zu interpretieren war.
Helene, gen. Lene Freytag
um 1940 ansässig und tätig in Essen, bezeichnet als Architektin
Dr.-Ing. Marie Frommer (1890 Warschau – 1976 New York City)
1916 Diplom-Hauptprüfung an der TH (Berlin-) Charlottenburg, 1919 Promotion zur Dr.-Ing. an der TH Dresden (Dissertation „Flusslauf und Stadtentwicklung“), danach ansässig und tätig in Berlin, Mitglied im BDA, 1936 emigriert
bekannte Arbeiten: Kaufhaus der Textilia A.S. in Mährisch Ostrau (1928/1929)
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
<Bauer 2003>
Grete Gehebe, geb. #
1928/1929 ansässig in Kassel, tätig als Innenarchitektin und Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB), anscheinend verheiratet mit dem Architekten Fritz Gehebe (Kassel)
Paula Gerke (geb. vor 1890? in Altenburg (Sachsen-Altenburg?))
seit dem Sommersemester 1908 an der Hochbau-Abteilung der TH Dresden eingeschrieben, im Wintersemester 1911/1912 erwähnt mit dem Statusvermerk „beurlaubt“
Ruth-Hildegard Geyer-Raack geb. Raack [meist: Ruth Geyer-Raack] (16.06.1894 Nordhausen – 19.03.1975 Berlin)
Studium an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin (dort noch als Hildegard Raack, prämiert mit der „Schülermedaille“ im Schuljahr 1919/1920) und am Bauhaus in Weimar, 1922 Heirat mit Hugo Geyer, zwei Kinder, daneben tätig als Innenarchitektin bzw. Möbeldesignerin, 1936 bezeichnet als „Malerin und Innenraumgestalterin“
bekannte Arbeiten:
- diverse Inneneinrichtungen für die Möbelausstellung 1927 der Möbelfabrik Gebr. Schürmann in Köln
- Möbelentwürfe für die Internationale Raumausstellung 1931 der Möbelfabrik Gebr. Schürmann in Köln (auch künstlerische Gesamtleitung der Ausstellung?)

Verweise:
<Bauer 2003>
Elsa Gidoni bzw. Elsa Gidoni-Mandelstamm, nach 1938 verh. Gluckman (12.03.1901 Riga – 19.04.1978 Washington D.C.)
Ausbildung an der Kunstakademie in St. Petersburg (Russland), Studium als Hospitantin (?) an der TH Berlin-Charlottenburg, ab 1929 tätig als Innenarchitektin in Berlin, 1933 Emigration nach Palästina, tätig in Tel Aviv, 1938 Übersiedlung nach New York City, angestellt bei verschiedenen Architekturbüros bzw. Unternehmen
Verweise:
<Bauer 2003>
Architekten im Exil 1933-1945 (KIT)
Hildegard Götzger
1927 ansässig und tätig in Würzburg, wahrscheinlich verheiratet mit dem Architekten Regierungsbaumeister Heinrich Götzger (1900-1983) (Zusammenarbeit durch gemeinsamen Wettbewerbsentwurf belegt)
Ilse Günther
1927/1928 ansässig und tätig in München, ledig, genannt als „Mitarbeiter“ (sic!) an einem Wettbewerbsentwurf des Münchener Architekten Ernst von den Velden
Luise gen. Lux Guyer (1894–1955)
erste freischaffende Architektin der Schweiz
bekannte Arbeiten: Gestaltung der „SAFFA“ Bern 1928
Erika Habermann
1928 ansässig und tätig in Frankfurt (Main); gemeinsamer Wettbewerbsentwurf mit Cramer, Moser (Zürich) und Mart Stam (Dessau)
Elisabeth Hagenacker (24.05.1896 Krefeld – 04.04.1975 Schönau)
Gartenarchitektin
Prof. Herta Hammerbacher, Herta Conradine Ferdinande geb. Hammerbacher, gesch. Mattern, verh. Laux (02.12.1900 München – 1985)
Garten- und Landschaftsarchitektin
Gärtnerlehre in den Potsdamer Schlossgärten, 1924-1926 Besuch der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem, Zusammenarbeit mit Karl Foerster (1874-1970) und Hermann Mattern (1902-1971), 1928 selbstständig tätig, Heirat mit Hermann Mattern, 1957 Außenanlagen der „Interbau“ in Berlin, 1962-1969 Professorin für Landschafts- und Gartengestaltung am Fachbereich Architektur der TH Berlin, wissenschaftlich-künstlerischer (Teil-) Nachlass in der Plansammlung der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Auguste, gen. Gusti Hecht (1895/1903 – 17.12.1950 Johannesburg)
1929 Wettbewerbsentwurf für eine Synagoge in Berlin (1. Preis)
vergleiche: Karen Peter über Gusti Hecht
Yella Hertzka geb. Fuchs (04.02.1873 Wien – 13.11.1948 Wien)
Gartenarchitektin, Studium an der Höheren Gartenbauschule in (Bonn-) Bad Godesberg, verheiratet mit dem Musikverleger Emil Hertzka, 1913 Gründung einer Höheren Gartenbauschule für Frauen in Wien (mit zweijähriger bzw. viersemestriger Ausbildung), 1938 Emigration, 1946 Rückkehr nach Wien
Verweise:
Kurzbiografie (ÖNB, Ariadne, Projekt Frauen in Bewegung)
Lucy Hillebrand, verh. Otto, verh. Gerlach (1906–1997)
Meisterschülerin des Architekten Dominikus Böhm (1880-1955) in Offenbach bzw. Köln, 1927 jüngstes Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB), ab 1928 selbstständig tätig in Frankfurt (Main) und Hannover, ab 1932 im Atelier „Bau-Bild“ mit Otto Leven in Frankfurt (Main), nach 1945 in Göttingen, Ehrenmitglied des BDA und des DWB
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Hanna Hindersin → Völcker-Hindersin, Hanna
Dipl.-Ing. K. Holland, geb. #
1929 Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hannover, bezeichnet als „Architektin“
Else Holzinger-Unger, geb. Unger
um 1913 tätig in Innsbruck und bezeichnet als „Kunstgewerblerin“, verheiratet mit dem Architekten Prof. Emil Holzinger
Hertha Jeß (* 1890) [Hertha Jess]
Ausbildung „an der Kunstgewerbeschule Berlin bei Arno Koernig“, d. h. entweder an der von Koernig mitbegründeten, privaten Kunstgewerbeschule in (Berlin-) Wilmersdorf oder an der Unterrichtsanstalt des (staatlichen) Kunstgewerbemuseums Berlin;
um 1929 tätig als Innenarchitektin in Berlin, Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB) und im Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker (BDG)
Prof. Margarete Junge (14.04.1874 Lauban – 19.04.1966 Dresden)
Kunstgewerblerin und Innenarchitektin, tätig in Dresden, 1907 bis 1934 Dozentin bzw. Professorin an der Kunstgewerbeschule Dresden, seit 1908 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB)
Verweise:
Jürgen Vietig: Margarete Junge. - in der Sächsischen Biografie (hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.), mit weiterführenden Literaturangaben
Klara Kirmayr
1925/1926 Studium oder Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, Wettbewerbsentwurf für einen Wohnraum (1. Preis)
Gertrud Kirmse
um 1920 in Berlin ansässig; Entwürfe für das Mobiliar eines Damen-Schlaf- und Ankleidezimmers, ausgeführt von Bohra & Sohn (Oelsnitz im Vogtland)
- Innendekoration 31.1920, S. 368
Prof. Gertrud Kleinhempel (1875–1948)
1898-1907 tätig in Dresden, ab 1907 Lehrerin an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld, seit 1907 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB), 1921 mit dem Professoren-Titel ausgezeichnet
über Kleinhempel informiert u.a. eine internet-Seite des Historischen Museums Bielefeld:
http://www.historisches-museum-bielefeld.de/ausstell/ab21l_1.htm
Lotte Klopsch-Schmidt, geb. Klopsch (vereinzelt auch: Lotte Schmidt-Klopsch)
um 1913 / 1920 tätig in Berlin-Charlottenburg und bezeichnet als „Kunstgewerblerin und Innenarchitektin“, 1912/1913 Berufung in den Deutschen Werkbund (DWB), wohl 1923 (oder früher) in die USA ausgewandert, dort eventuell noch 1960 als Malerin aktiv?
verheiratet mit (Innenarchitekt?) Gerhard Schmidt (Hinweis auf mindestens eine gemeinsame Arbeit vor 1920)
mehrere gemeinsame Kinder, darunter Wolfgang Robert, gen. Bob Schmidt (08.10.1915 Berlin – 25.09.2007 New London, Connecticut, USA)
Regierungsbaumeister[in] (a.D.) Elisabeth von Knobelsdorff, verh. von Tippelskirch (07.06.1877 Potsdam – 29.04.1959 Bassum)
Nachfahrin des Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753), 1911 Diplom-Hauptprüfung an der TH (Berlin-) Charlottenburg, 1914-1918 tätig bei der Militärbauverwaltung (zuletzt auch „im Felde“!), nach 1919 tätig als Regierungsbaumeister(in) im preußischen Staatsdienst, 1922 Heirat mit dem Diplomaten Kurt von Tippelskirch, 1923 nach geltendem Recht als verheiratete Frau aus dem Staatsdienst entlassen, selbstständig tätig in Berlin, 1927 Übersiedlung nach Boston (USA), jedoch um 1930 als Mitglied des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin (vorm. Architekten-Verein zu Berlin (AVB)) mit Postanschrift und Telefonnummer in Berlin verzeichnet, 1938 Rückkehr nach Deutschland, danach nicht mehr beruflich tätig
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
<Bauer 2003>
Margarete Knüppelholz-Roeser, geb. Roeser, gesch. Knüppelholz, verh. Repsold (07.11.1886 Magdeburg – 28.02.1949 Dießen (Ammersee))
Kunstgewerbeschule Magdeburg, Kunstgewerbeschule Stuttgart, Akademie Breslau, tätig als „Architektin“ und „Werkkünstlerin“ in Berlin, verheiratet mit dem Architekten und Maler Erich Knüppelholz (1886-1959), zwei Kinder, 1927 geschieden, Ende der 1920er Jahre als Heilgymnastin tätig, 1931 Heirat mit dem Bildhauer Wilhelm Repsold (1885-1969), nicht mehr als Architektin tätig
Verweise:
<Bauer 2003>
(Ein zumindest fragmentarischer Nachlass scheint sich in den Händen von Knüppelholz-Nachkommen in Argentinien zu befinden. [→ Fernando Knuppelholz, Jardin America, Misiones, Argentinien])
Gertrud Köhler
1929 ansässig in Berlin-Charlottenburg und tätig als Gewerbeoberlehrerin
Käte Kuhn, geb. #
um 1913 ansässig und tätig in München
bekannte Arbeiten:
- Kücheneinrichtung bzw. -mobiliar
Edith Kunke
geboren in Wien, im Wintersemester 1917/1918 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Wintersemester 1917/1918)
Frieda Lagus
um 1914 tätig in Wien
bekannte Arbeiten: Wettbewerbsentwurf zum „Haus der Frau“ für die Deutsche Werkbund-Ausstellung Köln 1914
Adelheid Lesser (1884 – nach 1940)
tätig in Berlin, bezeichnet als „Malerin“ und „Architektin“, 1940 emigriert
Gertrud Lincke (06.06.1888 Dresden – 07.10.1976 Dresden)
ansässig und tätig in Dresden
gewinnt 1920 einen dritten Preis für ihren Bebauungsplan eines Geländes in Dresden-Neustadt, 1923 einen 2. und einen 4. Preis in einem Wettbewerb für Bitburg (Eifel)
Dipl.-Ing. Hanna Löv [auch: Hanna Loew] (19.01.1901 München – 1995 München)
1919-1923 Studium an der TH München, 1923 Diplom-Hauptprüfung, 1923-1927 tätig als Regierungsbauführerin bei der Oberpostdirektion München (wohl als erste Frau im Freistaat Bayern), 1927 Staatsexamen, Ernennung zur Regierungsbaumeisterin, weiter im Staatsdienst tätig
bekannte Arbeiten: Wettbewerbsentwurf für eine Bebauung an der Bergmannstraße in München, 1927/1928 (Ankauf); Wettbewerbsentwurf Großsiedlung Walchenseeplatz in München, 1929 (?) (1. Preis)
Verweise:
- Laura Ingianni Altmann: Regierungsbaumeisterin in Deutschland. Die Architektin Hanna Löv (1901-1995). [Dissertation, Technische Universität München, 2020.] Basel et. al.: Birkhäuser, 2021. ISBN 978-3-0356-2394-9
Gertrud Loimann
Gartenarchitektin, in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre in München bzw. Obermenzing, in den 1930er und 1950er Jahren in Essen
Agnes Mackensen
1910/1911 Absolventin der Kunst- und Gewerbeschule Breslau, bezeichnet als „Innenarchitektin“
(Erwähnung in: Petra Hölscher: Die Akademie für Kunst und Kunstgewerbe zu Breslau. Wege einer Kunstschule 1791-1932. Kiel, 2003. ISBN 3-933598-50-8.)
im Sommersemester 1915 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben, beheimatet in Bierbaumsmühle (im heutigen Landkreis Wolfenbüttel)
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Sommersemester 1915)
Marie-Louise Martienssen [vereinzelt auch Martiensen oder Martinsen] [Marie-Louise Martiensen, Marie-Louise Martinsen]
vor 1908 Schülerin an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf (Architekturklasse)
Eventuell handelt es sich um Marie-Louise Martienssen geb. Flichtenhöfer, verheiratet mit Prof. Dr. rer. nat. Oscar Martienssen (* 1874), ab 1914 ansässig in Kiel.
bekannte Arbeiten: Textilarbeiten zum Herrenzimmer-Interieur von Walter Gropius auf der Werkbund-Ausstellung Köln 1914 (?) (dort allerdings als „Frl. Martienssen, Berlin“ benannt)
Ruth [Heinsius von] Mayenburg (01.07.1907 Serbitz (Böhmen) – 26.06.1993 Wien) [Ruth Mayenburg]
Architekturstudium an der TH Dresden, Berufsausübung unklar, Kommunistin und zwischen 1933 und 1945 aktive Antifaschistin, Nichte des Dresdener Architekten Georg Heinsius von Mayenburg (1870-1930)
 
Herrn Claudius Noack in Radebeul danke ich für den Hinweis auf die tatsächliche Verwandtschaft, die ich bis dato wegen der angedeuteten „österreichischen“ Herkunft Ruth von Mayenburgs in Zweifel gezogen hatte. Tatsächlich stammt die Familie [Heinsius] von Mayenburg wohl aus dem bis 1918 zu Österreich-Ungarn gehörenden Böhmen, das als Nachbarregion in vielfältigen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen – auch architektonischer Art – nach Dresden, Sachsen und Deutschland stand.
(Vgl. Bauten in Böhmen von Rudolf Bitzan, Adelbert Niemeyer, Thilo Schoder, Max Hans Kühne, Hermann Muthesius, Eisenlohr und Weigle, Otto Kuhlmann, Löwe und Wäntig, Ernst Rentsch, Heinrich Lauterbach, Otto Rudolf Salvisberg, Georg Hauberrisser, Otto Rehnig, Edwin Oppler, Grisebach und Dinklage, Oscar Mothes, Emil Rösler ...)
Anna Metzendorf geb. Heckler
„Nach dem Tod von Heinrich Metzendorf betrieb dessen Frau Anna ab dem 01.03.1923 das Bensheimer Büro unter dem Namen ihres verstorbenen Mannes weiter. Büroleiter wurde der ehemalige Mitarbeiter Joseph Winter, die geschäftliche Oberleitung übernahm Georg Metzendorf.“
Zitat aus:
Rainer Metzendorf: Georg Metzendorf (1874-1934). Siedlungen und Bauten. [Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte, Bd. 96.] Darmstadt / Marburg, 1994.
ISBN 3-88443-185-4

Ob Anna Metzendorf aktiv mitarbeitete (etwa im Sinne einer auf gesellschaftlichen Kontakten beruhenden Auftragsakquise), oder sie sich auf die rein juristische Eigentümerschaft beschränkte, geht daraus nicht hervor.
Dr. rer. oec. Erna Meyer geb. Pollack (1890 Berlin – 1975 Haifa)
1913 Promotion zur Dr. rer. oec. (Nationalökonomie, Universität Berlin, Dissertation „Der Haushalt eines höheren Beamten in den Jahren 1880–1906, untersucht an Hand von Wirtschaftsrechnungen“), auch bezeichnet als „Haushaltsexpertin“,
1929 gemeinsam mit ihrem Mann Gründung der Fachzeitschrift „Neue Hauswirtschaft“,
1933 Emigration nach Palästina, dort tätig als Kochlehrerin, Ernährungsberaterin und Fachautorin
– planungsbeteiligt an der „Stuttgarter Küche“ für die Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ Stuttgart 1927, zu diesem Zeitpunkt ansässig und tätig in München;
– eventuell 1928/1929 planungsbeteiligt an der Versuchssiedlung der Baugenossenschaft des Post- und Telegrafenpersonals (auch: „Bayrischer Post- und Telegraphen-Verband“) in München-Neuhausen (Arnulfstraße / Burghausener Straße / Richelstraße / Schäringerstraße) [in der Literatur: „Erna Mayer“]
 
Für den freundlichen Hinweis auf Erna Meyers Verbleib nach 1933 danke ich Frau Luise Hirsch!
vgl.:
Luise Hirsch:
Vom Schtetl in den Hörsaal. Jüdische Frauen und Kulturtransfer.
[minima judaica, Bd. 9.]
Berlin: Metropol-Verlag, 2010.
ISBN 978-3-940938-74-9
Helene, gen. Leni Michels-Fougner
ansässig und tätig in Berlin, 1920 bezeichnet als künstlerische Leiterin der Antike Wohnräume GmbH (Berlin), um 1929 bezeichnet als Innenarchitektin (Postanschrift: Matthäikirchstraße 10), anscheinend nach 1933 emigriert
Marlene Moeschke-Poelzig, eig. Martha Helene Poelzig, geb. Moeschke (1894–1985)
tätig in Berlin, bezeichnet als „Architektin“ und „Künstlerin“, seit 1924 verheiratet mit dem Architekten Hans Poelzig (1869-1936)
bekannte Arbeiten: Wohnhaus Poelzig in Berlin (1929-1930)
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Dipl.-Ing. Therese Mogger, später: Therese Mogger-Geiger
geboren 1875 in Ottobeuren (Bayern), Besuch der TH München und der TH (Berlin-) Charlottenburg, (ab 1910?) tätig als Architektin in Düsseldorf, Mitglied und (langjährige) 1. Vorsitzende in der Vereinigung Düsseldorfer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen (→ Düsseldorfer Künstlerinnen e.V.), 1928 als erste Frau Mitglied im BDA (?), nach 1933 publizistische Tätigkeit nachweisbar
Anna Muthesius, geb. Trippenbach (09.05.(?)1870 Aschersleben – 1961 Berlin)
ausgebildete Sängerin, seit 1896 verheiratet mit dem Architekten Hermann Muthesius (1861-1927), als Autodidaktin Modeschöpferin und Innenarchitektin, Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB)
- Anna Muthesius: Das Eigenkleid der Frau. Krefeld: Kramer & Baum, 1903.
- Deutsche Kunst und Dekoration 14.1904, S. 441ff.

Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Ursula Nachtlicht [Ursel Nachtlicht], nach der Emigration: Knight (1909–1999)
Tochter des Architekten Leo Nachtlicht (1872-1942) (Berlin), bislang nur vage Hinweise auf ein eventuelles Architekturstudium,
als Fotografin tätig, 1939 nach London emigriert
 
Für freundliche Hinweise danke ich Mr. Stephen Nordon und Frau Anja Himmelsbach.
Nadejda [Nadeschda / Nadezhda] Nantschewa
geboren in Philippopel [Plowdiw] (Bulgarien), im Wintersemester 1917/1918 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Wintersemester 1917/1918)
Elisabeth Nießen (* 14.06.1884 Bielitz (Schlesien))
Studium an der Kunstgewerbeschule Wien, tätig als einzige „technisch arbeitende Frau“ bzw. „Beamtin“ (?) in der kommunalen Bauverwaltung der Stadt Wien, um 1930 anscheinend beschäftigungslos, unverheiratet, Anfang 1932 entmündigt, weiterer Verbleib unbekannt
Verweise:
<Bauer 2003>
Elly Oehler [nach 1945: Elly Olár] (1905–1953)
geboren in Mährisch Ostrau [Ostrava] (damals Österreich-Ungarn), Studium an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn [Brno], verheiratet mit dem Architekten Oscar Oehler (1904-1973), gemeinsam mit ihrem Mann tätig in Prag [Praha]
Aenne Oelrich-Schmidt (* 1888)
Ausbildung an der „Privatschule Baule“ in Hannover und am Kunstgewerbemuseum in Berlin, um 1929 ansässig und tätig in Wernigerode, bezeichnet als „Architektin für Innenbau“ (Innenarchitektin)
Else Oppler, 1904-1924 Else Oppler-Legband [geb. Oppler, gesch. Legband] (21.02.1875 Nürnberg – 07.12.1965 Überlingen (Bodensee))
bezeichnet als „Architektin“, „Innenarchitektin“, „Werkkünstlerin“ und „Künstlerin“, auch tätig als Modeschöpferin, Bühnenbildnerin, Filmausstatterin;
Schülerin von Max Dasio in München, Henry van de Velde in Berlin und Peter Behrens in Nürnberg, 1901-1903 künstlerische Leiterin der Kunstgewerblichen Abteilung des Vereins „Frauenwohl“ in Nürnberg, 1903-1904 künstlerische Leiterin der Kunstgewerblichen Abteilung des Kaufhauses Wertheim in Berlin (A. Wertheim GmbH oder Fa. Wilhelm Wertheim?), 1904 Heirat mit dem Intendanten Dr. Paul Legband (1876-1942), gemeinsam um 1913 ansässig in Freiburg (Breisgau), seit spätestens 1913 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB), 1922 Kostümbildnerin bei dem deutschen Stummfilm „Marie-Antoinette, das Leben einer Königin“, später Arbeits- und Lebensgefährtin von Peter Behrens
Verweise:
- Claus Pese: Else Oppler. o. O. 2019. (online, auch als PDF-Dokument)
Cläre Pallenberg
in den 1920er Jahren tätig in Dortmund und bezeichnet als Architektin
bekannte Arbeiten: Möbelentwürfe
Friede C. Payer (* 1899)
um 1929 tätig in Wien und bezeichnet als „Werkkünstlerin“
bekannte Arbeiten: Möbelentwürfe
Alice Pechmann / Alice Freifrau von Pechmann, geb. Hesse, gesch. Hegemann (1882–1976)
in den 1920er Jahren tätig als Innenarchitektin bzw. Ausstellungsdesignerin in München
- Neue Deutsche Biographie, Bd. 20 (2001), S. 153 (erwähnt als Ehefrau von Günther Freiherr von Pechmann) (→ online verfügbar)
Dipl.-Ing. Anni Pfeiffer verh. Anni Gunkel (04.06.1906 Kassel – 01.07.1941 Nürnberg)
Studium an der TH München bis zur Diplom-Vorprüfung, dann an der TH Berlin, 1929 ansässig in Kassel-Wilhelmshöhe, 1934 Heirat mit dem Architekten Karl Gunkel (1908-1986), diverse Ortswechsel, fünf gemeinsame Kinder, daneben weiterhin gelegentlich als Architektin tätig
bekannte Arbeiten: Wettbewerbsentwurf für das Dr.-Aschrott-Wohlfahrtshaus in Kassel (Ankauf)
Verweise:
<Bauer 2003>
Dipl.-Ing. Leonie Pilewski, seit 1940: Leonie Karlsson (22.02.1897 Weinbergen (Galizien) – 1992 Stockholm)
1915-1917 Hospitantin an der Fakultät für Maschinenbau der TH Wien, 1917-1922 Studium an der TH Darmstadt (Maschinenbau, seit 1918 Architektur), ab 1922 tätig in Wien, Moskau, Arosa, Haifa und Stockholm, außerdem tätig als Autorin
Verweise:
<Bauer 2003>
Wikipedia-Artikel „Leonie Pilewski-Karlsson“
Rose Pohl
um 1922 tätig in Dresden und bezeichnet als „Architektin“
bekannte Arbeiten: Möbelentwürfe
Lilly Reich (1885–1947)
bezeichnet als „Architektin“, „Designerin“ und „Innenarchitektin“, um 1913 tätig in Berlin, 1920 als erste Frau in den Vorstand des Deutschen Werkbundes (DWB) aufgenommen, ab 1926 zeitweilige Zusammenarbeit (und Lebenspartnerschaft) mit Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) in Berlin, 1932 Leiterin der Ausbau-Werkstatt des Bauhauses
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Martina Richter, geb. Peters
Tochter des Bauunternehmers Wilhelm Peters (Berlin)
Else Riedel
im Sommersemester 1915 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben, beheimatet in Penig (Sachsen)
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Sommersemester 1915)
Agnes Rosenhain
um 1913 tätig in Berlin, bezeichnet als „Zeichnerin“ mit dem Zusatz „Atelier für Wohnungseinrichtungen“, seit spätestens 1913 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB)
Bertha Sander (1901–1990)
Innenarchitektin und Malerin, ab 1924 ansässig und tätig in Köln, 1924/1925 Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule der Stadt Köln, 1936 Emigration nach Großbritannien, dort wohl nicht mehr als Innenarchitektin tätig
Quelle:
Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten. Köln: J. P. Bachem, 2010. ISBN 978-3-7616-2294-0
Elisabeth Sauerwald
Tochter eines Bauunternehmers in Berlin, genannt als Entwerferin der 1910 ausgeführten Ahawas-Achim-Synagoge (Berlin-Wedding, Prinzenallee 87, 1938 zerstört)
Dipl.-Ing. Grete Schroeder-Zimmermann, geb. Zimmermann (12.12.1887 Ribnitz – 15.09.1955 Berlin)
1906-1909 Schülerin und 1909-1914 Mitarbeiterin des Architekten Hans Poelzig in Breslau, 1914 Heirat mit dem Architekten und Zeichenlehrer Reinhold Rudolf Schroeder (* 1889), 1914-1916 tätig im Hochbauamt der Stadt Breslau, 1916 tätig im Hochbauamt der Stadt Dresden (unter Poelzig), 1919 Geburt einer Tochter, um 1923 Scheidung, selbständig tätig in Breslau, 1925-1930 Architekturstudium und Diplom-Hauptprüfung, Referendariat in der preußischen Hochbauverwaltung, tätig beim Kreisbauamt Niederbarnim-Teltow, später als Assistentin bei Prof. Arthur Mäkelt an der TH Berlin, seit 1945 Dozentin an der HbK Berlin
Verweise:
<Bauer 2003>
Hildegard Schroeder
1931 tätig in Potsdam als Regierungsbauführer(in) im preußischen Staatsdienst
Ernestine Adeline Gertrud gen. Gerta Schroedter (1879–1973)
Architektin, Innenarchitektin, Werkkünstlerin und Buchillustratorin
Ausbildung bei Bruno Paul in Berlin, an der Kunstgewerbeschule Stuttgart bei Bernhard Pankok und an der TH Stuttgart bei Paul Bonatz und Paul Schmitthenner, um 1913 tätig in Berlin und bezeichnet als „Malerin“, seit spätestens 1913 Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB), um 1926 und 1929 ansässig bzw. tätig in Talheim bei Heilbronn, bezeichnet 1926 als „Innenarchitektin“, 1929 als „Architektin“ und „Werkkünstlerin“
 
Für ergänzende Angaben und den freundlichen Hinweis auf die Publikation:
Silber aus Heilbronn für die Welt. Peter Bruckmann & Söhne 1805-1973. Heilbronn, 2001.
bedanke ich mich bei Herrn Dr. Reinhard Sänger (Badisches Landesmuseum Karlsruhe)!
Vergleiche auch: http://www.lattner.de/sz/info/info_architekten/1879_schroedter.htm
Margarete Schütte-Lihotzky, geb. Lihotzky, gesch. Schütte (1897–2000)
tätig in Wien, 1926-1930 in Frankfurt (Main), 1930ff. in Moskau, 1937-1940 in Istanbul u.a., 1940-1945 österreichische Widerstandskämpferin, nach 1945 tätig in Wien
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Dipl.-Ing. Edith Schulze
1929 ansässig und tätig in Dessau
Dipl.-Ing. Judith Segall, ab 1941: Judith Stolzer-Segall (20.05.1904 Melitopol (Litauen) – 01.12.1990 München)
Kindheit in Berlin, 1914-1924 in Litauen, ab 1924 Architekturstudium an der TH Danzig, 1929 Diplom-Hauptprüfung, tätig in Berlin, seit 1932 selbstständig in Gemeinschaft mit Arthur Megies und Max Sinjen, 1933 Emigration nach Danzig, von dort aus nach Tel Aviv, 1941 Heirat mit dem Architekten Eugen Stolzer (†1958), 1959 Übersiedlung nach München und dort tätig
Stober (Vorname nicht genannt)
Nach einem Vermerk in der Datenbank des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst (SAAI) führte die Witwe des Architekten Leopold Stober (1871-1911) dessen Architekturbüro in Mannheim (?) bis 1915 fort. Einzelheiten über Art und Umfang dieser Tätigkeit sind dort jedoch nicht angegeben. Die Fragestellung ist die gleiche wie bei Anna Metzendorf.
Prof. Gerdy Troost, geb. Andresen (1904–2003)
seit 1925 verheiratet mit dem Architekten Paul Ludwig Troost (1878-1934), nach dessen Tod Fortführung des Architekturbüros (div. NS-Repräsentationsbauten in München), sonst als Kunstgewerblerin tätig
Augustine Uentz
geboren in (Mülhausen-) Dornach (Elsass), im Wintersemester 1917/1918 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Wintersemester 1917/1918)
Grete Uhland
um 1929 ansässig und tätig in Stuttgart, bezeichnet als Architektin
Anna Ulrich
1923 ansässig und tätig in Hannover
gewinnt 1923 einen 3. und zwei 4. Preise bei einem Wettbewerb für Bitburg (Eifel)
Hanna Völcker geb. Hindersin [Hanna Völcker-Hindersin] (* 02.10.1865 Stettin)
Malerin und Kunstgewerblerin in München und Wiesbaden, verheiratet mit dem Maler und Innenarchitekten Hans Völcker (21.10.1865 – 16.01.1944), gemeinsame Arbeit an Raumausstattungen (z. B. 1912/1913 für das Kaiser-Friedrich-Bad in Wiesbaden)
Dr.-Ing. Ruth Weckend, seit 1950: Ruth Zosel-Weckend (* 14.10.1913 Essen)
Tochter des Architekten Franz Weckend, 1935-1939 Studium an der TH Aachen, 1944 Promotion an der TH Berlin („Seffent bei Aachen und Laurensberg, ein karolingischer Fronhof“), selbstständig tätig als Architektin in Oberhausen und später in Hillesheim (Eifel), Mitglied im BDA
Verweise:
<Bauer 2003>
Grete Weiß
um 1934 tätig (als Innenarchitektin) in Wien
bekannte Arbeiten: Entwurf für die Inneneinrichtung eines Modesalons in Wien (veröffentlicht 1935)
Anni Weiz-Wendt
um 1929 ansässig in Kassel, bezeichnet als „Werkkünstlerin“, verheiratet mit dem Architekten Samuel Weiz-Wendt
Else Wenz-Viëtor
um 1914 ansässig und tätig als Innenarchitektin bzw. Möbeldesignerin in Berlin
bekannte Arbeiten: Teezimmer auf der Werkbundausstellung Köln 1914
Dipl.-Ing. Hilde Weström geb. Eberle (31.10.1912 Neisse – 10.02.2013)
1932-1938 Architekturstudium in Berlin und Dresden, selbstständig tätig in Berlin, 1942-1945 in Breslau, nach 1945 wieder in Berlin
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Ute Maasberg / Friederike Schlender / Jeanette Witrahm: Architektin BDA Hilde Weström. - in: Der Architekt 2001, H. 12 (Dezember 2001)
Margot Weymann
um 1950/1955 tätig als Architektin in Berlin
bekannte Arbeiten: teilweiser Wiederaufbau der kath. Pfarrkirche St. Maria Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz bis 1955 (1912 von Christoph Hehl und Carl Kühn)
Gertrud Engau, später: Gertrud Weyrather-Engau (09.04.1876 – 06.10.1950)
vor 1908 Besuch der Kunstgewerbeschule Düsseldorf (Architekturklasse), um 1913 tätig in Düsseldorf („Werkstatt für Batik, Hand- und Maschinenstickerei“), später ansässig und tätig in Dresden-Radebeul, bezeichnet als „Werkkünstlerin“, verheiratet (seit vor 1913) mit dem Architekten Bernhard Weyrather (1886-1946)
Verweise:
wikipedia-Artikel „Bernhard Weyrather“
Irma Wigdor
geboren in Berlin, im Wintersemester 1917/1918 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Wintersemester 1917/1918)
Fia Wille (24.05.1868 Bentheim – 20.09.1920 Hannover)
vor 1914 tätig in Berlin, Mitglied im „Werkring“, Heirat und Zusammenarbeit mit dem Architekten und Kunstgewerbler Rudolf Wille, zuletzt ansässig und tätig in Hannover
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
Für den Hinweis auf die korrekten Lebensdaten bedanke ich mich bei der „zuständigen Bearbeiterin“, Frau Ursel Frank!
Emilie Winkelmann (1875–1951)
praktische Ausbildung im Zimmermannsbetrieb ihrer Familie in Aken (Elbe), 1901-1905 Architektur-Studium (als Hospitantin) an der TH Hannover, seit 1908 selbstständig tätig als Architektin in Berlin
Verweise:
<Architektinnenhistorie 1984>
<Bauer 2003>

Eine eigene Seite zu Emilie Winkelmann habe ich seit längerer Zeit in Planung. Die mir bekannten Veröffentlichungen weisen jedoch erhebliche Widersprüche bzw. Unklarheiten auf, die wohl erst nach aufwändigeren Recherchen geklärt werden können.
Zunächst an dieser Stelle mein Dank an die Pressestelle des Landkreises Köthen für ihre Unterstützung.
Anna Wolf-Eppinger
um 1929 ansässig und tätig in Wien, bezeichnet als Architektin
Dipl.-Ing. Luise Zauleck, seit 1937: Luise Seitz-Zauleck (14.08.1910 Weidenau (Sieg) – 11.10.1988 Hamburg)
geboren als Tochter des Pfarrers Johannes Zauleck (1877-1942) und Nichte(?) des Architekten Christian Zauleck (1885-1930); 1931-1936 Architekturstudium an der TH Berlin; angestellt und selbstständig tätig in Berlin; 1937 Heirat mit dem Bildhauer Gustav Seitz (1906-1969); 1945 Dezernentin für Wohnungsplanung in Berlin; 1958 Übersiedlung mit ihrem Mann nach Hamburg, spätestens seit dieser Zeit anscheinend nicht mehr berufstätig
Verweise:
<Bauer 2003>
Irmgard Zdebel
1926 als Architektin bezeichnet, vermutlich in Berlin ansässig und tätig
- Zdebel, Irmgard: Kleinhaus-Türen und -Fenster
    in: Die Bauwelt 17.1926, H. 51 (23.12.1926), S. 1234f.
Eva Ziemska
geboren in Bromberg (Provinz Posen) [Bydgoszcz], im Wintersemester 1917/1918 als Studentin an der Architektur-Abteilung der TH München eingeschrieben
(Erwähnung im Personalstandsverzeichnis der Technischen Hochschule München für das Wintersemester 1917/1918)
Marie Ziller (1862–1910)
Marie Ziller war nach dem Tod ihres Ehemannes Gustav Ziller (1842-1901) Eigentümerin (oder zumindest Miteigentümerin) der 1867 gegründeten Firma „Gebr. Ziller, Bureau für Architektur und Bauausführungen“ in Radebeul. In ihrem Falle berichten die bekannten Veröffentlichungen, dass sie die praktische bzw. „technische“ Geschäftsführung einem Angestellten überlassen hat, nämlich dem Architekten Max Steinmetz (†1911).
Juliane Angela, gen. Liane Zimbler, geb. Fischer (31.05.1892 Prerau (Mähren) – 11.11.1987 Los Angeles)
als Architektin, Innenarchitektin und Modedesignerin tätig in Wien, Prag und Los Angeles
<Architektenlexikon Wien 1770-1945>
Hilde Zimmermann (1890–1981)
Schwester des Stuttgarter Architekten Hans Zimmermann (1887-1954), geprüfte Hauswirtschaftslehrerin, 1924-1927 tätig als Leiterin der Werbe- und Beratungsstelle für Gasverwendung im Haushalt der Städtischen Gaswerke in Stuttgart, entwurfsbeteiligt an der „Stuttgarter Küche“ für die Werkbund-Ausstellung „Die Wohnung“ Stuttgart 1927, nach 1927 ansässig in Essen und tätig für die Städtischen Gaswerke Essen, 1933 nach London emigriert, nach 1945 Rückkehr nach Stuttgart
Buchpublikation:
Haus und Hausrat. Ein Leitfaden für hauswirtschaftliche Schulen und Hausfrauen. Stuttgart: Franckh, 1924. (84 S.)

Für den freundlichen Hinweis auf werkbiografische Details danke ich Herrn Dipl.-Ing. Dr. Dietrich W. Schmidt, dwb!
Dipl.-Ing. Stefanie Zwirn (* 05.06.1896 (Berlin-) Wilmersdorf)
1917-1919 Architekturstudium an der TH Charlottenburg und 1920-1922 an der TH Karlsruhe, selbstständig tätig in Berlin, seit August 1945 offiziell verschollen
Verweise:
<Bauer 2003>
...und dann war da noch:
 
„Frau Baurat“ Elise Wentzel-Heckmann (20.03.1833 – 05.02.1914) [eig. Maria Elisabeth Wentzel geb. Heckmann],
jüngste Tochter des Berliner Kupferindustriellen Carl Justus Heckmann (1786-1878) und Witwe von Baurat Hermann Wentzel (1820-1889), die aufgrund der von ihr gewährten finanziellen Unterstützung aus dem nachgelassenen Vermögen ihres Ehemanns (und wohl auch aus dem beträchtlichen Erbe ihres Vaters) in Form der 1894 gegründeten Heckmann-Wentzel-Stiftung (mit 1,5 Millionen Mark Kapital!) im Jahr 1900 zum damals einzigen weiblichen (Ehren-) Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften berufen wurde.

Gegen Ende 1910 wurde sie auch zum Ehrenmitglied des Architekten-Vereins zu Berlin ernannt, und zwar als
(Zitat Anfang)
„zielbewußte Förderin von Wissenschaft und Kunst in Erinnerung an ihren in Gott ruhenden Gatten, das langjährige treue Mitglied des Vereins, und in Anerkennung ihrer Verdienste um den Verein“.
(Zitat Ende)
(Quelle: Deutsche Bauzeitung 44.1910, Nr. 100 (14.12.1910), S. 832)
Ob die Verdienste um den Verein ein ähnliches finanzielles Ausmaß wie die Unterstützung der Akademie hatten, ist nicht bekannt, dürfte aber eher zu bezweifeln sein. Elise Wentzel-Heckmann unterstützte auch andere Einrichtungen, so finanzierte sie z. B. dem Verein für Volksbilung den Bau des „Pestalozzi-Fröbel-Hauses“ in (Berlin-) Schöneberg (1896-1898).
Doch viele Frauen, die sich mit eigener Arbeit und Kreativität (statt mit ererbtem Geld) eine Erwähnung in Fachpublikationen zu verdienen suchten, zahlten unter Umständen einen hohen Preis dafür. Beruf und Ehe oder gar Familie waren kaum vereinbar.
Eine deutliche Sprache spricht in diesem Sinne die folgende Anzeige aus der Zeitschrift „Bauwelt“, Heft 2/1941:
 
Stellenanzeige

 

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Literatur:

 

(Zeitgenössisches)

 

Klara Trost:
Die Frau als Architektin.
S. 571 f. in:
Die Frauenfachschule, Nr. 28/1919

 

und diverse Architekten-Verzeichnisse bzw. Mitgliedsverzeichnisse von Vereinen oder Verbänden,
außerdem verschiedene Zufallsfunde in Fachzeitschriften (z. B. Wettbewerbs-Berichte usw.)

 

 

(Retrospektives)

 

<Architektinnenhistorie 1984>
Vorbereitungsgruppe „Architektinnen-Historie“ der Union Internationale des Femmes Architectes – Sektion Bundesrepublik e.V. (Hrsg.):
Architektinnenhistorie. Zur Geschichte der Architektinnen und Designerinnen im 20. Jahrhundert.
Berlin: Union Internationale des Femmes Architectes – Sektion Bundesrepublik e.V., 1984.
      darin:
      Helga Schmidt-Thomsen: Frauen in der Architektur. Neue Berufswege seit der Jahrhundertwende.

 

Kerstin Dörhöfer:
Macht und Defizite der Architekturkritik.
[u. a. über Stefanie Zwirn]
in:
Thema 7.2003, H. 2 (Januar 2003) (Thema: „Zur Sprache bringen – Eine Kritik der Architekturkritik.“)
online: http://www.theo.tu-cottbus.de/wolke/deu/Themen/022/Doerhoefer/doerhoefer.htm

 

Sonia Ricon Baldessarini:
Wie Frauen bauen – Architektinnen von Julia Morgan bis Zaha Hadid.
Berlin: AvivA, 2001.
ISBN 3-932338-12-X

 

Despina Stratigakos:
Architects in Skirts. The Public Image of Women Architects in Wilhelmine Germany.
in:
Journal of Architectural Education, Vol. 55 (2001), Iss. 2, p. 90-100

 

<Bauer 2003>
Corinna Isabel Bauer:
Bauhaus- und Tessenow-Schülerinnen. Genderaspekte im Spannungsverhältnis von Tradition und Moderne.
[UT: Architekturstudentinnen in der Weimarer Republik. Bauhaus- und Tessenow-Schülerinnen.]
Dissertation, Universität Kassel, 2003.
zum Download

 

Kerstin Dörhöfer:
Pionierinnen in der Architektur. Eine Baugeschichte der Moderne.
Tübingen: Wasmuth, 2004.
ISBN 3-8030-0639-2

 

<Maasberg / Prinz 2004>
Ute Maasberg / Regina Prinz:
Die Neuen kommen! Weibliche Avantgarde in der Architektur der zwanziger Jahre.
Hamburg: Junius, 2004.
ISBN 3-88506-550-9

 

Die offizielle Sichtweise auf Frauen im sozialistischen Bauwesen gibt die folgende Publikation wieder, in der Architektinnen allerdings nur am Rande vorkommen:
Zentrales Büro für Neuererwesen, Patente und Lizenzen des Ministeriums für Bauwesen (Hrsg.):
Wir Frauen vom Bau.
Berlin (DDR): VEB Verlag für Bauwesen, 1971.

 

Eine kritische Betrachtung zum gleichen Thema vermittelt:
Helga Fassbinder / Isabel Bauer (Hrsg.):
Wichtig war das Bewußtsein der Frauen, Einfluß zu haben.
Erfahrungswelten von Frauen im Bau- und Planungswesen der DDR.
[Harburger Berichte zur Stadtplanung, Bd. 7.]
Hamburg, 1996.
ISBN 3-9804592-4-1

 

 

weiterführende Literatur zum Themenkomplex Frauenbildung / Frauenstudium:

 

Elisabeth Boedeker / Ingeborg Colshorn / Maria Röller / Elsa Engelhardt (Bearb.):
25 Jahre Frauenstudium in Deutschland. Verzeichnis der Doktorarbeiten von Frauen 1908-1933. Heft 1.
Hannover, 1939.
darin Bibliografie, Zeittafel und statistische Angaben (Ingenieur-Dissertationen sind jedoch nicht erfasst!)

 

Marianne Viefhaus:
Frauen an der Technischen Hochschule Darmstadt.
in:
Brigitte Emig (Hrsg.):
Frauen in der Wissenschaft.
[THD-Schriftenreihe Wissenschaft und Technik, Bd. 38.]
Darmstadt, 1988.
ISBN 3-88607-056-5

 

Marianne Koerner:
Auf fremdem Terrain. Studien- und Alltagserfahrungen von Studentinnen 1900-1918.
[Dissertation, Universität Dortmund, 1996]
Bonn: Didot, 1997.
ISBN 3-9804014-7-2

 

Wolfgang Kühnemann:
Frauenbildung und die Sophienschule.
[Zur Mädchenbildungs-Reformbewegung, speziell über den Schauplatz Hannover (Sophienschule)]
http://www.ewald-wirth.de/festschrift/artikel/070frauenbildung.html (Beitrag Kühnemann)

in:
Sophienschule Hannover (Hrsg.):
100 Jahre Sophienschule Hannover.
Hannover, 2000. (1. und 2. Auflage vergriffen)
http://www.ewald-wirth.de/festschrift/ (Festschrift insgesamt)

 

 

Bitte beachten Sie die Erklärung zum Haftungsausschluss für Weblinks!

 


empfohlene Zitierweise:
Ulrich Bücholdt: Frauen in der Architektur. Architektinnen, Innenarchitektinnen und Kunstgewerblerinnen vor 1945. Eine Datensammlung. – http://www.kmkbuecholdt.de/historisches/sonstiges/Architektinnen1.htm (Stand vom 23.01.2024)


Kontakt:
Ihre Ergänzungen, Berichtigungen, Hinweise oder Fragen mailen Sie bitte an: ub@kmkbuecholdt.de

 

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