Ulrich Bücholdt
Bauhistoriker, M.A. – dwb, GWWG, GBTG
www.archthek.de
Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum
Emil Moog (1873-1954)
Ingenieur und / oder Architekt
Mit Emil Moog tut sich eine andere „Grauzone“ in der Baugeschichte bzw. Architekturgeschichte auf,
nämlich der anscheinend fließende Übergang zwischen Architekt und (Bau-) Ingenieur. Für einen Teil der weiter unten angegebenen Bauten ist
die Mitwirkung bekannter Architekten überliefert, während Moog in seiner eigenen Publikation (1927) diese Miturheber der architektonischen
Ausgestaltung schlicht unterschlägt. Welche Aussage das über Moogs Selbstverständnis, seine Positionsbestimmung zwischen Architekt und
Ingenieur erlaubt, ist nicht eindeutig zu bestimmen – dies nicht zuletzt, weil bislang keine Informationen zu seinem Werdegang
(insbesondere zu seiner Ausbildung) vorliegen. Emil Moog (Bau-) Ingenieur bzw. Architekt in Dortmund geb. 20.08.1873 in Dortmund gest. 20.01.1954 in Dortmund Vita: ...............Werk...............Literatur & Quellen...............Kontakt Emil Moog war ab 1902 selbstständig tätig in Dortmund. Obwohl bislang ausschließlich Projekte für den Bereich der Brauindustrie (und der mit ihr verbundenen Gastronomie) bekannt sind, hat sich Moog zumindest in den ersten Jahren möglicherweise auch in anderen Sparten der Lebensmittelindustrie betätigt. Spätestens 1927 nannte er sein Büro aber ausdrücklich: „Technisches Specialbüro für Brauerei-Anlagen, Pläne, Bauleitung, Taxen, Beratung, Gutachten, gegr. 1902, 1a Referenzen“ An anderer Stelle ist – allgemeiner – von einem „Ingenieur- und Architektenbüro“ die Rede. Ab 1927 war Moog wiederholt für unterschiedlich lange Zeiträume außerhalb Dortmunds und des Ruhrgebiets tätig, so etwa im Harz, in der Oberpfalz, in Magdeburg und in Kassel. Moog war Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste mit der Nr. A. 13343. In der neueren Literatur zur Dortmunder Bau- und Architekturgeschichte hat sich ein bedauerlicher Flüchtigkeitsfehler fortgepflanzt, mehrfach sind dort etwa die angeblichen Brauerei-Fachingenieure Walter und Emil Moog mit Sitz in Frankfurt (Main) genannt. Gemeint sind dabei wohl Emil Moog in Dortmund und W. Krüper aus Frankfurt (Main), letzterer als Fachingenieur für Brauereitechnik zuständig für die maschinelle Ausstattung bzw. Einrichtung von Brauerei-Anlagen. Text: © 2004-2011 by Ulrich Bücholdt zum Seitenanfang Werk: (unvollständig) |
1905 Sudhaus der Gilden-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1906 Maschinenhaus der König-Brauerei AG Duisburg- (bzw. Ruhrort-) Beeck |
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1907/1908 Sudhaus der Union-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1908 Lagerkellerhochbau der Germania-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1910 Verwaltungsgebäude der Ritter-Brauerei AG Dortmund, Rheinische Straße (?) nicht erhalten |
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1910 Lagerkellerbau der Sieg-Rheinische Brauerei AG Wissen (Sieg) |
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1911 Lagerkellerbau der Klosterbrauerei F. & W. Pröpsting Hamm (Westf.) |
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1912-1914 Verwaltungsgebäude der Dortmunder Hansa-Brauerei AG Dortmund (architektonische Gestaltung von Karl Schulze in Büro D. & K. Schulze) |
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1913 Verwaltungsgebäude der Union-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1914 Aufzug für Eisenbahnwaggons im Gleisanschluss der Germania-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1914 Lagerkeller und „Flaschenbier-Gebäude“ der Bierbrauerei Moritz Scharpenseel AG (auch: Scharpenseel Bierbrauerei AG) Bochum, Trankgasse 9/9a nicht erhalten |
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1915-1916 (?) diverse Neubauten der Germania-Brauerei F. Dieninghoff Münster (Westf.) |
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1916 Erweiterungsbau eines Getreide-Lagerhauses für die Dortmunder Mühlenwerke AG am Kanalhafen Dortmund 5.500 t Speicherkapazität nicht erhalten |
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1916 Viaduktkonstruktion als Verbreiterung einer bestehenden Gleisanlage für den Gleisanschluss der Union-Brauerei AG Dortmund, Unionstraße / Übelgönne |
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1919 Schwankhalle / Abfüll- und Versandgebäude der Union-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1919 Sudhaus der Brauerei Gebr. Stauder Essen-Altenessen, Stauderstraße nicht erhalten |
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1921 Erweiterung des Verwaltungsgebäudes der Union-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1924 Torgebäude mit Trockentreber-Lager der Union-Brauerei AG Dortmund nicht erhalten |
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1925 Sudhaus der König-Brauerei AG Duisburg-Beeck |
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1925 Schwankhalle der Brauerei Gebr. Stauder Essen-Altenessen, Stauderstraße erhalten |
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1925 Kesselhaus der Brauerei Gebr. Müser AG (Bochum-) Langendreer, Hauptstraße nicht erhalten |
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1926 Sudhaus der Brauerei Witwe J. Stams & Söhne Wesel |
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1926 Schwankhalle und Garagenbau der Brauerei A. Rolinck Burgsteinfurt (Westf.) |
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1926 Eisgeneratorgebäude der Union-Brauerei AG Dortmund, Sedanstraße (WdtBSch26/27-02-Bautennachweis) nicht erhalten |
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1926-1927 Hochhaus (später sog. „U-Turm“ bzw. „Dortmunder U“) der Union-Brauerei AG Dortmund (wohl unter Beteiligung eines Dortmunder Architekten) |
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1927 (?) Eisgeneratorengebäude der Klosterbrauerei F. & W. Pröpsting Hamm (Westf.) |
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1927 Umbau (evtl. auch Erweiterung) der Gaststätte „Auerbachs Keller“ Leipzig, Grimmaische Straße 2 Die traditionsreiche, durch Goethes „Faust“ literarisch berühmte Gaststätte in den Kellergewölben von „Auerbachs Hof“ blieb nach dessen 1911 durchgeführtem Abbruch bei Rückbau jüngerer Veränderungen unter dem 1912-1914 an gleicher Stelle errichteten Messhaus „Mädlerpassage“ erhalten. Von 1927 bis 1945 wurde sie von der Dortmunder Union-Brauerei unter Leitung des Gastronomen Alfred Langöhrig bewirtschaftet. Welchen Umfang das von Moog selbst als „Umbau“ titulierte Projekt im Jahr 1927 tatsächlich hatte, bleibt noch genauer zu klären. Für eine bloße innenarchitektonische Neuausstattung hätte es wohl naheliegendere Lösungen gegeben als ein von Dortmund aus betreutes Projekt. |
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1927-1928 Lagerkeller-Hochbau der Brauerei Gebr. Stauder Essen-Altenessen, Stauderstraße Fassadengestaltung von Emil Fahrenkamp verändert erhalten |
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1927-1928 (?) Sudhaus der Brauerei Gebr. Müser AG (Bochum-) Langendreer Ausführung durch Bauunternehmung Maiweg, Langendreer (veröffentlichte Zeichnung signiert „J. Fr.“, als Entwurfsurheber wird auch Georg Bruggaier genannt) |
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1928 diverse Neubauten für die Niederrheinische Wirtebrauerei GmbH Schaag-Kindt |
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1933/1934 (?) Umbau einer Gaststätte der Klosterbrauerei F. & W. Pröpsting Hamm (Westf.) |
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1935 Sanierung / Umbau Hotel Kessels (Nettetal-) Lobberich (Rhld.) (später Hotel Dammer bzw. Hotel Stadt Lobberich) |
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1936 Umbau einer Gaststätte der Klosterbrauerei F. & W. Pröpsting (Hamm) Ahlen (Westf.) |
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1939 Umbau des „Ketteler-Hauses“ der Klosterbrauerei F. & W. Pröpsting (Hamm) Ahlen (Westf.) |
alle Abbildungen als wissenschaftliche Bildzitate aus <Moog 1927>
zum Seitenanfang Literatur: <Moog 1927> Emil Moog (Hrsg.) [?], Rudolf Horstmann [als Verfasser des Vorworts]: Bauten und maschinelle Anlagen in Brauereien, geplant und errichtet von Emil Moog, Ingenieur - Architekt, Dortmund. Düsseldorf: Küthe & Co., 1927. [Vorwort dat. Dezember 1927] Karl-Peter Ellerbrock: Das „Dortmunder U“. Vom industriellen Zweckbau zu einem Wahrzeichen der westfälischen Industriekultur. Münster (Westf.): Aschendorff Verlag, 2010. ISBN 978-3-402-12832-9 Quellen: Auskunft zu Lebensdaten und anderen biografischen Anhaltspunkten vom Stadtarchiv Dortmund am 12.07./19.07.2011 (mit besonderem Dank an Herrn Dieter Knippschild) Für weitere Hinweise auf Bauten und Projekte danke ich Herrn Dr. Fred Kaspar und Herrn Dr. Marco Kieser. |
empfohlene Zitierweise:
Ulrich Bücholdt: Emil Moog (1873-1954). Ingenieur und / oder Architekt. –
http://www.kmkbuecholdt.de/historisches/personen/Moog1.htm (Stand vom 05.08.2022, abgerufen...)
Kontakt:
Ihre Ergänzungen, Berichtigungen, Hinweise oder Fragen zu Person und Werk von Emil Moog mailen Sie bitte an: ub@kmkbuecholdt.de
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diese Seite online seit dem 30.11.2004, letzte Aktualisierung am 05.08.2022