Ulrich Bücholdt

Bauhistoriker, M.A. – dwb, GWWG, GBTG

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Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum

 


Architekturwettbewerbe


w1026

Gymnasium in Frankfurt am Main
(Goethe-Gymnasium)
1893
(Vorentwürfe)
Aufgabe: Schulgebäude mit Aula, Turnhalle, Wohnhaus (für Direktor und Pedell) und separaten Toilettenanlagen
Standort: Frankfurt am Main, Westend
zwei direkt benachbarte Grundstücke, Auswahl durch die Entwurfsverfasser:
a) Bahnstraße [→ Hohenzollernplatz → Platz der Republik → Friedrich-Ebert-Anlage]
b) Rheinstraße
Auslobung: 15.02.1893
Frist: 24.06.1893, 18 Uhr
Auslober: Stadt Frankfurt am Main (Baudeputation des Magistrats, Paulsplatz 3)
Bedingungen / Umfang: in Deutschland ansässige Architekten;
Baukosten max. 450.000 M + 57.000 M für das Wohngebäude; mindestens 3 Meter Abstand gegen die Nachbargrenzen;
„Die Wahl des Baustils ist freigegeben, doch soll die Konstruktion des Gebäudes im Äußern und Innern eine durchaus solide und feuersichere sein. Die Architektur der Fassaden ist nach der Straße mit Werkstein-Verblendung in reicherer Ausstattung monumental zu gestalten, nach dem Schulhofe dagegen in einfachen Formen auszubilden.“
„mäßig schaffierte, einfache Linienzeichnungen (farbige Zeichnungen bleiben von der Beurteilung ausgeschlossen)“, Erläuterungsbericht, Kostenüberschlag
vorgesehene Preisverteilung: 3.000 M / 2.000 M / 1.000 M
Preisgericht: Stadtbaudirektor Hugo Licht (Leipzig),
Paul Wallot (Berlin, früher in Frankfurt),
Regierungs- und Baurat Hermann Eggert (Wiesbaden),
Dr. phil. Karl Reinhardt (1849-1923; Gymnasial-Direktior in Frankfurt am Main),
Sanitätsrat Dr. med. Alexander Spiess (1833-1904; Stadtarzt in Frankfurt am Main),
Gustav Behnke (1837-1919; Stadtbaurat in Frankfurt am Main)
Tagungstermin: 06.-08.07.1893
Anzahl der eingereichten Entwürfe: 131
(16 für das Grundstück an der Rheinstraße, 115 für das Grundstück an der Bahnstraße)
prämierte Entwürfe / Teilnehmer:
kein 1. Preis
2. Preis (2.000 M): „A.“, Karl Frobenius (Bauinspektor in (Berlin-) Charlottenburg)
vier 3. Preise (je 1.000 M):
- „Nord-West“ (II), Frank und Hossfeld ((Berlin-) Charlottenburg)
- „93“, Emil Hagberg (Berlin)
- „Bonis litteris sacrum“, Hagemann (Kreisbauinspektor in Halberstadt)
- „Finis coronat opus“, Franz Hannemann (Leipzig)
(11 Entwürfe in engster Wahl)
weitere Entwürfe / Teilnehmer: „Ohne Bedenken“, Franz Hannemann (Leipzig) / „Non scolae, sed vitae“, Paul Hirschhorn (Berlin) / „Nord-Nordwest“, Alfred Koerner (kgl. Bauinspektor in Berlin) / [rotes Dreieck im schwarzen Kreis], Wilhelm Mössinger (Frankfurt am Main) / „Non scolae, sed vitae discimus“, Wilhelm Manchot (Mannheim) / „Nord-West“ (I), C. Reichhardt [Carl Reichardt / Curt Reichhardt?] (Hannover) / „Hoc sensu“, Anger, Otto Georg Polster und Felix Höhne (Leipzig) / „An der neuen städt. Promenade“, Eugen Beck (Elberfeld) / „Der Wissenschaft“, Richard Dielmann (Frankfurt am Main) / „Eine Studie“, O. Frederiksson (Ludwigshafen am Rhein) / „Im besten Licht“, Adolf Hanser (Prof. an der Baugewerkschule Karlsruhe) / [Winkel], Wilhelm Müller (Frankfurt am Main) / „All right“, stud. arch. [cand. arch.] Friedrich Pützer (Aachen) / „Geschult“, Heinrich Reinhardt (Berlin) / „Gut Heil!“, Hermann Schütte (Holzminden) / „Christo patriae studiis“, Paul Richter (Leipzig) / „Nord-West“ (III), Ernst Schmidt und Hermann Wurzbach (Hamburg) / „24. Juni 1893“, Max Albert Tacken (Frankfurt am Main) / „Akademisch“, Tieffenbach (Kreisbauinspektor in Ortelsburg, Ostpr.) / „Helios“, Dr. Otto Warth (Prof. an der TH Kalsruhe) / „Variatio delectat“, N.N. / Alfred Löwengard (Hamburg)
Nachbereitung des Wettbewerbs: 14.-27.07.1893 Ausstellung sämtlicher Entwürfe in der Aula der Musterschule in Frankfurt am Main, Hermesweg 34
Folgen des Wettbewerbs: Ausführung bis 1897 nach dem Entwurf von Karl Frobenius, im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1959 durch Neubau ersetzt
 

(zeitgenössische Ansichtskarte, Slg. Bücholdt)
Quellen / Literatur: - Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 15 (22.02.1893), S. 96 („Preisaufgaben“) (Auslobung)
- Centralblatt der Bauverwaltung 13.1893, Nr. 8 (25.02.1893), S. 91 („Vermischtes“) (Auslobung)
- Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 16 (25.02.1893), S. 104 („Preisaufgaben“) (Erläuterungen)
- Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 19 (08.03.1893), S. 120 („Preisaufgaben“) (Nachtrag zum Abstand)
- Centralblatt der Bauverwaltung 13.1893, Nr. 10 (11.03.1893), S. 107 („Vermischtes“) (Nachtrag zum Abstand)
- Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 56 (15.07.1893), S. 348 („Preisaufgaben“) (Ergebnis)
- Centralblatt der Bauverwaltung 27.1893, Nr. 28 (15.07.1893), S. 295 („Vermischtes“) (Ergebnis)
- Carl Wolff: Der Wettbewerb um den Neubau eines Gymnasiums in Frankfurt a. M. - [zweiteilig] in: Centralblatt der Bauverwaltung 13.1893, Nr. 30 (29.07.1893), S. 309-311 / Nr. 31 (05.08.1893), S. 320 f.
- Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 65 (16.08.1893), S. 400 („Preisaufgaben“) (Beschwerde über nicht eingehaltene Bedingungen, z. B. farbige Zeichnungen)
- Alfred Löwengard: Zur Handhabung öffentlicher Wettbewerbungen. - in: Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 76 (23.09.1893), S. 466-468 (Kritik wegen der den Entwurfsverfassern überlassenen Auswahl zwischen den einander nicht adäquaten Grundstücken)
- Deutsche Bauzeitung 27.1893, Nr. 79 (04.10.1893), S. 483 („Preisaufgaben“) (Leserbrief von Friedrich Pützer mit Bestätigung und Ergänzung zu Löwengards Kritik, analysiert schematische Auswahl der prämierten Entwürfe durch die Jury)
- Deutsche Konkurrenzen, 2. Jahrgang, Heft 7 = Nr. 19 (1893)
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empfohlene Zitierweise:
Gymnasium in Frankfurt am Main 1893 (Datenbank „archthek“, Auszug Architekturwettbewerbe; bearb. von Ulrich Bücholdt) – http://www.kmkbuecholdt.de/historisches/wettbewerbe/w1026.htm (Stand vom 03.01.2022, abgerufen...)

 

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