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Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum
Architekturwettbewerbe
w1192
| Monumentalbrunnen auf dem Augustusplatz in Leipzig 1882 (zweistufig) |
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| Aufgabe: | Brunnenanlage |
| Standort: | Leipzig, Augustusplatz [Museumsplatz] auf dem südlichen Teil des Platzes vor dem Museum der bildenden Künste [Neues Gewandhaus] |
| Auslobung: | (März 1882) |
| Frist: | 30.06.1882, 18 Uhr |
| Auslober: | Stadt Leipzig größtenteils finanziert durch die zweckgebundene testamentarische Stiftung der – im Gegensatz zu einer populären Anekdote hoch angesehenen und gut beleumundeten – Kaufmannswitwe Marianne Pauline Mende geb. Thieriot (1807-1881) |
| Bedingungen / Umfang: | Kostenrahmen 120.000 M „für den oberirdischen Theil“ [also wohl ohne Wasserinstallation und Fundamente, für die vermutlich die restlichen 30.000 M der Stiftungssumme veranschlagt waren] Gips-Modelle in 1:20 und Kostenberechnung Bereitschaft des Wettbewerbssiegers zur Ausführung als Generalunternehmer zum kalkulierten Preis, jedoch ohne Zusicherung einer Beauftragung der Entwurfsverfasser durch die Stadt Leipzig als Bauherrin! |
| vorgesehene Preisverteilung: | 2.000 M / 1.500 M |
| Preisgericht: | Prof. Dr. Ernst Hähnel (1811-1891) (Bildhauer in Dresden) Prof. Dr. phil. Anton Springer (1825-1891) (Kunsthistoriker in Leipzig) Baudirektor Hugo Licht (Stadtbaudirektor in Leipzig) |
| Tagungstermin: | (1. Hälfte Juli 1882) |
| Anzahl der eingereichten Entwürfe: | 38 |
| prämierte Entwürfe / Teilnehmer: | 1. Preis (2.000 M): „Handel und Wissenschaft im Bunde regieren die Welt“, Bildhauer Heinz Hoffmeister + Architekt Heinrich Stöckhardt (Berlin) 2. Preis (1.500 M): „Arion und die Wasserwelt“, Bildhauer Christian Behrens (Dresden) + Architekten August Hartel und Constantin Lipsius (Leipzig) |
| weitere Entwürfe / Teilnehmer: | unter den weiteren vier Entwürfen in engerer Wahl: gemeinsamer Entwurf von Bildhauer Werner Stein (Leipzig) + Bildhauer Robert Toberentz (Breslau) |
| Ergebnis: | „Zur Ausführung wurde keiner der Entwürfe empfohlen, weil – abgesehen von einigen künstlerischen Bedenken – bei allen zu sehr der volkthümliche Charakter einer derartigen Anlage vermisst wurde. Es soll vielmehr unter den Verfassern der erwähnten sechs Entwürfe eine neuere, engere Konkurrenz (ohne Preise) veranstaltet werden.“ (Deutsche Bauzeitung) |
| engerer bzw. beschränkter Wettbewerb (2. Stufe) | |
| eingeladene Teilnehmer: | Bildhauer Heinz Hoffmeister + Architekt Heinrich Stöckhardt (Berlin) Bildhauer Christian Behrens (Dresden) + Architekten August Hartel und Constantin Lipsius (Leipzig) Bildhauer Werner Stein (Leipzig) + Bildhauer Robert Toberentz (Breslau) sowie die Verfasser der weiteren drei Entwürfe in engerer Wahl, die jedoch nicht teilnahmen! |
| Anzahl der eingereichten Entwürfe: | 3 (statt 6), in Form von Modellen im Maßstab 1:10 |
| Preisgericht: | wie in der 1. Stufe |
| zur Ausführung empfohlen: | überarbeiteter Entwurf von Bildhauer Heinz Hoffmeister und Architekt Heinrich Stöckhardt (Berlin) |
| Folgen des Wettbewerbs: | 1883-1886 Ausführung nach einem Entwurf von Architekt August Gnauth (Nürnberg) + Bildhauer Jacob Ungerer (München) unter Bauleitung durch Hugo Licht, bekannt als „Mendebrunnen“ |
| Quellen / Literatur: |
- Deutsche Bauzeitung 16.1882, Nr. 25 (29.03.1882), S. 146 („Konkurrenzen“) (Auslobung) - Deutsche Bauzeitung 16.1882, Nr. 54 (08.07.1882), S. 320 („Konkurrenzen“) (Ergebnis, kurz) - Centralblatt der Bauverwaltung 2.1882, Nr. 28 (15.07.1882), S. 254 („Vermischtes“) (Ergebnis, kurz) - Deutsche Bauzeitung 16.1882, Nr. 56 (15.07.1882), S. 332 („Konkurrenzen“) (Ergebnis, ausführlicher) - Deutsche Bauzeitung 16.1882, Nr. 88 (04.11.1882), S. 522 („Konkurrenzen“) (Ergebnis der 2. Stufe) - Centralblatt der Bauverwaltung 2.1882, Nr. 44 (04.11.1882), S. 402 („Vermischtes“) (Ergebnis der 2. Stufe) |
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