Ulrich Bücholdt

Bauhistoriker, M.A. – dwb, GWWG, GBTG

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Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum

 


Architekturwettbewerbe


w1188

evangelische Kirche in (Berlin-) Schöneberg
1908

(„Königin-Luise-Gedächtniskirche“)
Aufgabe: freistehende evangelische Kirche
Standort: (Berlin-) Schöneberg, „Rote Insel“, Gustav Müller·Platz
(auf einer zum Platz erweiterten Straßenkreuzung)
Auslobung: (05/1908)
Frist: 15.08.1908
Auslober: Gemeindekirchenrat
Bedingungen / Umfang: Architekten evangelischen Glaubens
850 Sitzplätze
„Die Stellung der Kanzel und Orgel mit Orgelempore bleibt den Bewerbern überlassen. Bemerkenswert und unter den heutigen Großstadt-Verhältnissen durchaus sachgemäß ist die Bestimmung, daß ein Turm und ein Geläut nicht unbedingt erforderlich sind, daß das Bauwerk aber trotzdem einen kirchlich würdigen und monumentalen Eindruck hervorrufen müsse. Bei der Bausumme von 250.000 M fällt ein solcher Verzicht immerhin ins Gewicht. Man darf gespannt sein, welche Lösungen dieser Verzicht hervorbringen wird. Mit Recht wird auch weniger Gewicht auf eine reiche Einzel- als auf eine gute Umrißbildung gelegt. Vorschriften über Stil und Material sind mcht gemacht. Es besteht die Absicht, mit einem der Preisträger in betreff der weiteren Bearbeitung des Entwurfes in Verbindung zu treten; über die Ausführung behält sich jedoch der Kirchengemeinderat freie Hand vor.“
vorgesehene Preisverteilung: 2.000 M / 1.500 M / 1.000 M sowie drei Ankäufe je 500 M
Preisgericht: Otto March ([Berlin-] Charlottenburg)
Johannes Vollmer (Lübeck)
Stadtbaurat Egeling ([Berlin-] Schöneberg)
Ratszimmermeister Höche (Berlin-Schöneberg)
Ratszimmermeister Mauk ([Berlin-] Schöneberg)
Tagungstermin: (08/1908)
Anzahl der eingereichten Entwürfe: 168?
prämierte Entwürfe / Teilnehmer: 1. Preis (2.000 M): Karl Eduard Bangert (Berlin)
2. Preis (1.500 M): J. W. Lehmann (Hamburg)
3. Preis (1.000 M): Fritz Berger ([Berlin-] Friedenau)
drei Entwürfe zum Ankauf empfohlen (je 500 M):
- Otto Kuhlmann ([Berlin-] Charlottenburg)
- Hans Rottmayer (Berlin)
- Heinrich Mattar und Eduard Scheler (München)
weitere Entwürfe / Teilnehmer: Sanmicheli Wolkenstein (Berlin); Wilhelm Brurein ([Berlin-] Charlottenburg)
Nachbereitung des Wettbewerbs: „Die Arbeiten sind in der Aula der Techn. Hochschule zu Charlottenburg bis zum 6. September von 11 bis 4 Uhr, Sonntags von 10 - 1 ausgestellt.“
Folgen des Wettbewerbs: Nachdem die Kirchengemeinde keinen der prämierten Entwürfe ausführen mochte, wurde ein engerer Wettbewerb (vermutlich unter den Verfassern der prämierten und angekauften Entwürfe) ausgelobt, den Fritz Berger gewann. Die Bauausführung erfolgte 1910-1912, die Kirche wurde „Königin-Luise-Gedächtniskirche“ benannt.
Quellen / Literatur: - Deutsche Bauzeitung 42.1908, Nr. 44 (30.05.1908), S. 300 („Wettbewerbe“) (Auslobung)
- Deutsche Bauzeitung 42.1908, Nr. 46 (06.06.1908), S. 316 („Wettbewerbe“) (Erläuterung)
- Deutsche Bauzeitung 42.1908, Nr. 70 (29.08.1908), S. 484 („Wettbewerbe“) (Ergebnis, Ausstellung)
- Moderne Bauformen 9.1910, H. 11, S. 571 (Perspektive Entwurf Brurein)
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w1188


empfohlene Zitierweise:
evangelische Kirche in (Berlin-) Schöneberg 1908 (Datenbank „archthek“, Auszug Architekturwettbewerbe; bearb. von Ulrich Bücholdt) – http://www.kmkbuecholdt.de/historisches/wettbewerbe/w1188.htm (Stand vom 03.01.2022, abgerufen...)

 

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