Ulrich Bücholdt

Bauhistoriker, M.A. – dwb, GWWG, GBTG

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Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum

 


Architekturwettbewerbe


w0619

Fassaden eines Erweiterungsbaus für das Warenhaus W. Jacobsen
in Kiel
1906
Aufgabe: Fassaden eines Warenhaus-Erweiterungsbaus auf einem Eckgrundstück
Standort: Kiel, Holstenstraße / Rosenstraße (Alter Markt), gegenüber der Nikolaikirche
Auslobung: 02/1906
Frist: 07.04.1906
Auslober: Kaufmann W. Jacobsen (Kiel)
Bedingungen / Umfang: zur Zeit in Deutschland ansässige Architekten; (zwei) Frontansichten in 1:50 und evtl. erforderliche Erläuterungen;
Geschoßhöhen und Abmessung der Pfeiler- und Lichtöffnungen festgelegt; ohne bestimmte Stilrichtung;
„Es bleibt dem Bewerber überlassen, ob und wie weit er die Fassaden des Neubaues (Eckhaus mit 2 Fassaden und etwas abgestumpfter Ecke), der eine Erweiterung des schon vorhandenen Warenhauses derselben Firma darstellt, mit derjenigen des alten Teiles in Einklang bringen will. Dem Bauherrn erscheint jedoch die Ausführung der Fassaden in Putz bei reicher Verwendung von Metall-Verzierungen, insbesondere im Erdgeschoß, wünschenswert. Ausführung in Haustein oder Kunststein ist der kurzen Bauzeit wegen ausgeschlossen. Aus den Bedingungen ist noch hervorzuheben, daß die preisgekrönten und angekauften Arbeiten – abgesehen vom Rechte der Veröffentlichung durch die Verfasser – unbeschränktes Eigentum des Ausschreibers werden und daß die Teilnehmer am Wettbewerb sich verpflichten, etwaige Detail-Zeichnungen ihres Entwurfes auf Wunsch des Bauherrn «gegen angemessene Vergütung anzufertigen».“
vorgesehene Preisverteilung: 1.200 M / 1.000 M / 700 M, sowie (verbindlich) 1.500 M für Ankäufe
Preisgericht: Georg Pauly (Stadtbaurat in Kiel),
Koch (Stadtbauinspektor in Kiel),
Wilhelm Voigt (Architekt in Kiel)
Tagungstermin: (zwischen 07.04. und 20.04.1906)
Anzahl der eingereichten Entwürfe: 146
prämierte Entwürfe / Teilnehmer: 1. Preis (1.200 M): „Strebe“, Franz Brantzky (Köln)
2. Preis (1.000 M): [Blauer Ring], Johannes Reichel und Heinrich Kühn (Leipzig)
3. Preis (700 M): „Kieler Warenhaus“, Ferdinand Köhler und Paul Kranz ((Berlin-) Charlottenburg)
zum Ankauf empfohlen (je 300 M?):
- „Modern Empire“, Franz Brantzky
- „Kaufhaus“, Franz Brantzky
- [?], Heinz Stoffregen (Bremen)
- „Reklamehaus“, Hermann Rohde ((Berlin-) Wilmersdorf)
- „Warenhaus“, Holzer und Rommel [Rudolf Holzer und Wilhelm Rommel?] (Stuttgart)
weitere Entwürfe / Teilnehmer: ?
Nachbereitung des Wettbewerbs: Ausstellung ab 20.04.1906 in Kiel
Folgen des Wettbewerbs: Ausführung nach dem erstplazierten Wettbewerbsentwurf von Franz Brantzky;
weitgehend kriegszerstört, Fassade an der Holstenstraße in veränderten Wiederaufbau einbezogen


(Bildzitat aus: Die Architektur des XX. Jahrhunderts 9.1909, Tafel #)
Quellen / Literatur: - Deutsche Bauzeitung 40.1906, Nr. 17 (28.02.1906), S. 117 („Wettbewerbe“) (Auslobung)
- Deutsche Bauzeitung 40.1906, Nr. 18 (03.03.1906), S. 126 („Wettbewerbe“) (ergänzende Angaben)
- Deutsche Bauzeitung 40.1906, Nr. 34 (28.04.1906), S. 238 („Wettbewerbe“) (Ergebnis)
- Deutsche Konkurrenzen 1.1906, H. 8, S. 25-32
- Käthe Menne-Thomé: Franz Brantzky (1871-1945). Ein Kölner Architekt in seiner Zeit. Dissertation, Universität zu Köln, 1980.
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w0619


empfohlene Zitierweise:
Fassaden eines Erweiterungsbaus für das Warenhaus W. Jacobsen in Kiel 1906 (Datenbank „archthek“, Auszug Architekturwettbewerbe, bearb. von Ulrich Bücholdt) – http://www.kmkbuecholdt.de/historisches/wettbewerbe/w0619.htm (Stand vom 06.01.2022, abgerufen...)

 

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