Ulrich Bücholdt

Bauhistoriker, M.A. – dwb, GWWG, GBTG

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Datenbank zur Bau- und Architekturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts für den deutschsprachigen Raum

 


Architekturwettbewerbe


w0446

Neubau für das Konservatorium in Köln
1913

Ideenwettbewerb
Aufgabe: Hochschulgebäude mit Konzertsaal, Übungsräumen und Büroräumen
Standort: Köln-Ehrenfeld
(auf einem rechteckigen Grundstück inmitten des unbebauten Areals zwischen Innerer Kanalstraße, Venloer Straße, Everhardstraße und Subbelrather Straße)
Auslobung: (Juli 1913)
Frist: 25.10.1913
Auslober: Direktion des Konservatoriums
[Konservatorium der Stadt Köln → → Staatliche Hochschule für Musik und Tanz Köln]
Bedingungen / Umfang: Angehörige des Deutschen Reichs
gemäß den Wettbewerbs-Grundsätzen des VDAI von 1904
Baukosten ohne Architektenhonorar, Inneneinrichtung, Einfriedung und Außenanlagen max. 750.000 M
Lageplan 1:500, Grundrisse aller Geschosse 1:200, nötige Längs-und Querschnitte, Ansichten 1:200, Schaubild von vorgegebenem Standpunkt (Vorderkante ca. 1:100), kurzgefaßter Erläuterungsbericht, prüfungsfähiger Kostenüberschlag nach cbm u. R. („Die Kosten für die Aufbauten, wie Giebel, Dachreiter usw. sind schätzungsweise hinzuzufügen.“)
„Es ist in Aussicht genommen, einen Preisträger mit der weiteren Bearbeitung des Entwurfs zu betrauen. Das Recht der Veröffentlichung bleibt den Verfassern.“ (Deutsche Konkurrenzen)
vorgesehene Preisverteilung: 6.000 M / 3.500 M / 2.000 M sowie max. drei Ankäufe je 750 M
Preisgericht: Regierungs- und Baurat Anton Adams (Berlin-Dahlem)
Prof.
Peter Behrens (Neubabelsberg)
Geh. Hofrat Prof. Dr.-Ing. E.h. Martin Dülfer (Dresden) (stellv. Vorsitzender)
Amtsgerichtsrat a.D. F. L. Günther (Köln)
Kommerzienrat Louis Hagen (1855-1932) (Bankier in Köln), ersetzt durch Robert Franz Heuser (1864-1938) (Kaufmann und Musikmäzen in Köln)
Geheimrat Prof. Max Littmann (München)
Landesbaurat a.D. Carl Rehorst (Beigeordneter in Köln) (Vorsitzender)
Justizrat Dr. jur. Victor Schnitzler (1862-1934) (Rechtsanwalt in Köln, Vorsitzender der Conzert-Gesellschaft)
Generalmusikdirektor Fritz Steinbach (1855-1916) (Leiter des Gürzenich-Orchesters und Direktor des Konservatoriums in Köln)
als Ersatz- (Fach-) Preisrichter nominiert:
Oberbaurat Prof. Dr. Hermann Billing (Karlsruhe)
Prof. Emil Högg (Dresden)
Geheimer Regierungsrat Dr.-Ing. E.h. Hermann Muthesius ([Berlin-] Nikolassee)
Tagungstermin: (vor 12.11.1913)
Anzahl der eingereichten Entwürfe: 146 (1.370 Blätter)
prämierte Entwürfe / Teilnehmer: kein 1. Preis
zwei 2. Preise (4.750 M):
- (Nr. 3) „Vorwärts“, Carl Moritz (Köln-Marienburg)
- (Nr. 57) „Sang und Klang“, Ernst Müller (Berlin) und Richard Brodersen ([Berlin-] Charlottenburg)
3. Preis (2.000 M): (Nr. 133) „C dur“, Ernst Vetterlein (Darmstadt)
drei Ankäufe (je 750 M):
- (Nr. 34) „U“, Friedrich Sing [nicht Ling] (Düsseldorf) und Hans Stockder (Remscheid)
- (Nr. 52) „Vivat academia!“, Josef Reuters ([Berlin-] Friedenau / Wilmersdorf)
- (Nr. 132) „Das Lebenslied“, Emil Haarmann (Danzig)
zwei zusätzliche Ankäufe (je 500 M):
- (Nr. 5) „Zeitgeist“, Heinrich Mattar und Eduard Scheler (Köln)
- (Nr. 26) „Wenn schon – denn schon“, Wilhelm Pipping und Nilson (Köln)
weitere Entwürfe / Teilnehmer: in engerer oder engster Wahl: „K. F. C.“, Martin Wagner (Berlin) mit Heinrich Siemer ([Wilhelmshaven-] Rüstringen)
außerdem: „Platzwand“, Oskar Schütz und Adolf Haug (Köln)
Nachbereitung des Wettbewerbs: ?
Folgen des Wettbewerbs: Die weitere Planung erfolgte auf der Grundlage des Wettbewerbsentwurfs von Carl Moritz unter Veränderung des Grundstücks-Zuschnitts. Im Sommer 1914 lag die Baugenehmigung vor, zum 1 Juli legte Fritz Steinbach seine Ämter nieder, nach Kriegsausbruch am 1. August kam es nicht mehr zur Bauausführung. Auch nach der Kriegs- und Inflationszeit war ein großzügiges Neubau-Projekt nicht zu finanzieren, die Umstrukturierung des Konservatoriums Mitte der 1920er Jahre tat ein Übriges.
„Der Bauausführung liegt ein neue Entwurf zu Grunde, der sich auf den Grundgedanken des durch einen der zwei 2. Preise ausgezeichneten Entwurfs des Architekten Kgl. Baurat C. Moritz aufbaut. Das zur Verfügung stehende Grundstück ist auf den Vorschlag des Herrn Baurat Moritz ganz anders geschnitten und das umgebende Straßenbild entsprechend verändert worden.“ (Deutsche Konkurrenzen)
Quellen / Literatur: - Deutsche Bauzeitung 47.1913, Nr. 56 (12.07.1913), S. 508 („Wettbewerbe“) (Auslobung)
- Zentralblatt der Bauverwaltung 33.1913, Nr. 56 (16.07.1913), S. 366-368 („Vermischtes“) (Auslobung)
- Technisches Gemeindeblatt 16.1913/1914, Nr. 9 (05.08.1913), S. 143 („Preisausschreibungen“) (Auslobung)
- Zentralblatt der Bauverwaltung 33.1913, Nr. 90 (12.11.1913), S. 612 („Vermischtes“) (Ergebnis)
- Deutsche Bauzeitung 47.1913, Nr. 94 (22.11.1913), S. 856 („Wettbewerbe“) (Ergebnis)
- Technisches Gemeindeblatt 16.1913/1914, Nr. 17 (15.12.1913), S. 271 („Preisausschreibungen“) (Ergebnis)
- Der Profanbau 1913, H. 24 (15.12.1913), S. 1073 („Erledigte Wettbewerbe“) (Ergebnis)
- Deutsche Konkurrenzen, Bd. 30, H. 11 = Nr. 359
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empfohlene Zitierweise:
Neubau für das Konservatorium in Köln 1913 (Datenbank „archthek“, Auszug Architekturwettbewerbe; bearb. von Ulrich Bücholdt) – http://www.kmkbuecholdt.de/historisches/wettbewerbe/w0446.htm (Stand vom 24.08.2023, abgerufen...)

 

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